Unsagbar viele Stunden ist Johannes (seinen Namen haben wir geändert) als Abenteurer unterwegs. Jeden Tag der letzten Jahre treibt es ihn in diese Welt. Und diese Welt hält ihn in ihrem Bann. Es ist eine virtuelle Welt. Wegen starken Ängsten verlässt er fast nie seine Wohnung. Johannes sitzt fast ausschließlich am PC – vor allem nachts. Am ersten Tag seines Praktikums im Alten Dekanat hilft Johannes Kaffee zu wiegen, Päckchen zu etikettieren und abzupacken. Vermeintlich keine schwere Arbeit. Dass dem jungen Mann, der sonst nur in seinem Zimmer sitzt, bereits körperlich das Treppensteigen so extrem zusetzen würde, war nicht vorauszusehen. Johannes machte seine Sache dennoch gut. Und er hatte sichtlich Freude daran. Auch später im Café, beim Bedienen der Gäste. Bereitwillig gab er sogar einem Reporter ein Interview. Dennoch kam er täglich an seine körperlichen Grenzen: nach einer Stunde konnte er meist nicht mehr stehen; nach zwei Stunden im Café hatte er Blasen an den Füßen. Das Praktikum konnte Johannes nicht die vollen drei Monate absolvieren. Zu beschwerlich waren für ihn die Herausforderungen des Arbeitsalltages. Das erste Mal benennt Klaus für sich die Notwendigkeit, etwas an seinem Leben ändern zu wollen: er möchte eine Therapie machen und sich helfen lassen. Auch wenn das vorzeitige Ende des Praktikums schmerzhaft ist, so ist im Abschlussgespräch zu spüren, dass alle Beteiligten dankbar sind für die gemeinsame Zeit und für den nächsten Schritt einer Entwicklung, die sich andeutet.